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DEUTSCHLANDFUNK "Querköpfe" - Porträt über Christine Prayon & Freunde vom 23. März 2011; von Sascha Verlan und Almut Schnerring
Neueste PRESSESTIMMEN (unter der Fotogalerie folgen weitere)
"Christine Prayon macht bei ihrem Auftritt im Burghof was sie will" (interner Link zur PDF-Fassung; externer Link zur Badischen Zeitung)
Die Kabarettistin Christine Prayon gastierte im Lörracher Burghof mit einem Programm, das erst durch den Verzicht richtig stark wurde.
Dass Christine Prayon verzichtet, macht ihren Auftritt stark. Sie verzichtet auf übliche Kabarettschlagwörter wie "Trump", "Me too" und "AfD". Nur einmal sagt sie "Merkel" an diesem Abend, prompt wird im Publikum wie auf Kommando gelacht. Sie verzichtet auf Birte Schneider, die Kunstfigur, die sie in der ZDF Heute-Show berühmt gemacht hat. Sie verzichtet auf Plattheiten und Schrillheiten. Das macht den Abend mit ihr im Burghof Lörrach aber nicht langweilig. Im Gegenteil. [...] (→weiterlesen)
Badische Zeitung, 30. November 2018, Rezension: Kathrin Ganter; Fotos: Barbara Ruda
"Klasse statt Masse" (interner Link zur PDF-Abschrift; alt.: externer Link zum Bonner General-Anzeiger)
Sie besitzt Furor und leidenschaftlichen Spott, und sie hat hinter aller Skurrilität sehr ernsthafte Anliegen.
[...]
Ein Abend mit Christine Prayon steckt voller Überraschungen. Auch für den, der glaubt, die Künstlerin inzwischen recht gut zu kennen.
[...]
Den Massengeschmack bedient Prayon aber ebenso wenig wie die Jünger von Birte Schneider, wie ihre Kunstfigur in der „heute show“ heißt.
[...]
Kabarettkollegen von ihr betrachteten die Emanzipationsdebatte als erledigt, seit Angela Merkel Kanzlerin ist, berichtet Prayon. So einfach macht sie es sich wahrlich nicht: „Feminismus ist kein Randgebiet.“
[...]
In der Zugabe schließlich zeigt Christine Prayon, was sie von den Legionen süßlicher junger Frauen hält, die durch die Mechanismen der Poetry-Slam-Branche zu neuen Kabaretthoffnungen stilisiert werden. Eine superbe Abrechnung mit einem Genre, in welchem die Mittelmäßigkeit zur Kunstform erhoben wird.
General-Anzeiger Bonn, 28. Mai 2018, Rezension: Hagen Haas
" 'Rückgrat ist auch 'ne schicke Sache' "
"Rechtes, rechtsextremes Gedankengut wird in der bürgerlich-konservativen Mitte wieder salonfähig. Plötzlich bedienen Leute den Stammtisch, die bisher als gemäßigt, vernünftig, liberal, halt als Mitte galten. Grüne Politiker. Oder Leute, die behaupten, Kabarett zu machen. Das ist gefährlich.
[...]
Für xenophobe Äußerungen muss man nicht mehr in einer braunen Partei sein, Heimatgefasel hat Konjunktur, Komiker schüren Ressentiments, in dem sie sich, wie mein Kollege Volker Pispers sagte, wie der „humoristische Arm von Pegida“ gerieren.
[...]
Es gibt schon so etwas wie eine rote Linie für Satire im Fernsehen, und das sind substanziell kapitalismuskritische Nummern. Kapitalismuskritik? Aber, bitteschön, nur innerhalb des Systems und als Attitüde. Es darf nie ernsthaft um die Überwindung dieses ökonomischen Systems gehen. Da sind Sie schneller draußen, als Sie gucken können."
(Christine Prayon im Interview)
Im Februar 2018 interviewte Arno Luik Christine Prayon für den "Stern". Das Interview erschien Anfang Mai in der Printausgabe der Zeitschrift. Der Wortlaut des Interviews wie gedruckt, mit zwei zusätzlichen und möglicherweise nicht ganz unwichtigen Anmerkungen/Quellverweisen versehen, kann hier nachgelesen werden.
Update 31. Mai 2018: Den externen Link beim "Stern" zum Interview erreicht man neuerdings hier.
"Achterbahnfahrt der Charaktere" (interner Link zur PDF-Abschrift; alt.: externer Link zum Schwarzwälder Boten)
Sie kennen Christine Prayon nicht? Dann aber doch deren Alter-Ego "Birte Schneider" aus der ZDF Heute-Show. Und schon diese beiden sind "viele" – viele verschiedene, eben multiple Persönlichkeiten, die einen Abend lang das Festspielhaus in Simmersfeld in wüste Turbulenzen versetzten.
Simmersfeld. Was man wissen muss: Christine Prayon ist eine exzellente, bestens ausgebildete und hoch erfahrene (Bühnen-)Schauspielerin. Ihre Passion im Kabarett und im Persiflieren von möglichst berühmtem Personen entdeckte die Wahl-Stuttgarterin erst später. Und selbst "entdeckt" – von einer Redakteurin der Heute-Show nämlich – wurde sie ausgerechnet bei den "Stuttgart 21"-Protesten, wo sie vor laufenden Kameras ausgesuchte "S21"-Befürworter stilsicher nachahmte und aufs Korn nahm.
Was der ZDF-Redakteurin auffiel, und auch das Simmersfelder Publikum sofort realisierte: Diese Frau hat eine unfassbare Bühnenpräsenz. Sie erzählt, spinnt ihren zugegeben sehr seltsam gewebten dramaturgischen Erzählfaden. Und so bizarr das, was die Prayon da einem erzählt, einem auch immer wieder anmuten möchte – jeder im Saal hängt an ihren Lippen, vergisst die Zeit, folgt dem "Scarlett-Schlötzmann-Zyklus", einem aberwitzigen Brief-Roman voller herrlich absurder Bilder und Szenen, die doch unendlich geschickt kleinbürgerlichen Mief und belanglosen Feminismus aufs Korn nehmen – angefüllt mit allerlei Zeitgeistigem, das die Prayon (oder eine ihrer multiplen Persönlichkeiten) immer wieder hübsch hintergründig als leere Klischees entlarvt.
Ultimativ verwirrend in der Wirkung
"Man merkte gar nicht, wie schnell diese Stunde um war", wundert sich die Tischnachbarin in der Programm-Pause. Weil dieser permanente Ritt von den Belanglosigkeiten des Lebens zum ultimativen Tiefsinn stets die ganze Aufmerksamkeit des Publikum fordert. Wobei – nicht dass da ein falscher Eindruck entsteht – das hier alles andere als ein dröger akademischer Spaß war; auch wenn Prayon in ihrer launigen Begrüßung und Analyse auf Basis einer Wikipedia-Recherche, wie sie erzählte, das Simmersfelder Publikum "eher im linksradikalen Spektrum" verortete (donnernde Lacher aus dem Publikum). Prayons Ein-Mann – pardon: Ein-Frau-Theater war Unterhaltung pur. Weil sie eben nahtlos in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen kann, dass man zeitweise wirklich glauben muss, da sind auf der Bühne mehr als eine Person unterwegs.
Auf die Spitze treibt’s die Prayon mit ihrer ersten Nummer im zweiten Programmteil: Als schillernde Diva singt sie "So war mein Leben" (Original: "My Way"); wer sich an den Travestie-Star "Mary" erinnern kann oder Harald Juhnke: Die haben sich auch schon an dieser Nummer abgearbeitet. Aber Prayon nutzt den Song, um einen Striptease der besonderen Art zu absolvieren – von der Diva entkleidet sie sich zum Mann (Mary lässt grüßen), um dann in Unterhosen das Zeichen der Männlichkeit als rote Pappnase aus dem Schlüpfer zu ziehen und immer noch singend zu irgendetwas zwischen alter Mann und alter Frau zu werden. Dramatisch gut gespielt. Ultimativ verwirrend in der Wirkung.
Und in Simmersfeld mündend in einen "Mordanschlag" auf offener Bühne mit einem Eukalyptus-Bonbon als Tatwaffe, den Prayon von einer Dame im Publikum erbettelt (das schlüpfrige Zitat dazu: "Was lutscht man hier in Simmersfeld?"). Womit der Weg erst recht frei wird für weitere "überlebende multiple Persönlichkeiten" der Prayon, die nun den vermeintlichen Bühnen-Tod zu diskutieren und kommentieren haben. Das war so aberwitzig und absurd wie es wohl klingt, aber eben auch rasend komisch. Und viel, viel facettenreicher, als man der "nur Birte Schneider" zugetraut hätte.
Grandioses Finale: die singende Carla Bruni-Sarkozy-Macron. Und, ja, es gab einen roten, logischen Faden durch diesen Aberwitz, aber der war viel zu genial in seiner einfachen Komplexität geknüpft, als das man ihn hier auch nur ansatzweise wiedergeben könnte. Einfach selber solch eine Prayon-Achterbahnfahrt der Charaktere und multiplen Persönlichkeiten besuchen – und staunen.
Und anschließend hemmungslos applaudieren bis die Hände wund sind und schmerzen, wie es das Simmersfelder Publikum tat. Beobachtung am Rande: An diesem Abend waren nach Feststellung der Veranstalter deutlich mehr Simmersfelder als sonst bei solch einem Kabarett-Abend im Festspielhaus. Auch insgesamt war "der Laden richtig voll", es mussten gar Tische und Stühle noch kurzfristig dazugestellt werden, um alle Besucher zu fassen.
Entsprechend eindrucksvoll die Applaus-Kulisse nach zweieinhalb Stunden "Diplom-Animatöse", so der Programm-Titel von Christina Prayon. Der das Simmersfelder Publikum nicht weniger als vier Zugaben abnötigten. Und trotzdem hätt’ man gerne noch sehr viel mehr von diesen ganzen Prayons da oben zu hören und zu sehen bekommen.
Schwarzwälder Bote, 22. Oktober 2017, Rezension: Axel H. Kunert
"Sie imitiert das Imitat" (interner Link zur Abschrift/PDF des Artikels auf christineprayon.de)
"Quasimodo": Kluges Kabarett mit Christine Prayon - Selbst wer Christine Prayon nicht kennt, hat sie schon oft gesehen. Als sie auf die Bühne kommt und ihr markantes Lächeln zeigt, wird jedem klar das ist doch die „Birte Schneider“ aus der „heute show“! Es spricht für Christine Prayon, dass sie die populäre Fernsehrolle weder in ihrer Werbung noch in ihrem Programm einsetzt, so dass sie live ganz eigenwillig jenseits ihrer markanten Fernsehrolle agieren kann. [...] weiterlesen
Berliner Zeitung, 11./12. März 2017, Rezension eines Auftritts im Berliner "Quasimodo", Rezensent: Torsten Wahl
''Ich muss den Mächtigen die Hosen runterziehen'' (Link zum Interview auf tagesspiegel.de)
Nicht die Islamisierung, die Prekariesierung des Abendlandes ist das Problem - sagt Christine Prayon und findet, Satire muss nicht alles, was sie darf.
Tagesspiegel, 20. September 2015, Interview: Sebastian Grundke
"Verstörend und betörend" (Link zum Blog-Beitrag) - Der Kultur-Journalist Jan-Geert Wolff über einen Auftritt Christine Prayons im Mainzer Unterhaus am 5. November 2014:
Mainz. [...]Die TV-Gemeinde kennt sie auch als „Birte Schneider“ aus der „heute-show“ des ZDF, wo sie mit satirischer Schärfe agiert. Der Abend im Unterhaus aber ist ungleich vielschichtiger.[...]Diese Künstlerin ist nicht für den Mainstream gemacht, sie will verstören. Dabei spielt Christine Prayon das, was sie in ihrem aktuellen Programm vorgibt zu sein, mit Bravour: eine multiple Persönlichkeit, die die Bühne mit all ihren schillernden Farben ausleuchtet. Bitte mehr davon: im Kabarett, im Fernsehen und hoffentlich irgendwann auch im Bücherregal.
schreibwolff.de, 5. November 2014, Jan-Geert Wolff
"Verstören Sie Ihre Zuschauer gern?" - Begegnung mit Christine Prayon (Link zum PDF-Faksimile des Artikels; alt. Link zu StZ.de)
"Comedy bedient Vorurteile und Klischees, Kabarett bekämpft sie." - Christine Prayon über den kleinen, feinen Unterschied
Stuttgarter Zeitung, 20. Juli 2013, Portrait von Rupert Koppolt
"Schrill und schräg" (Link zum PDF-Faksimile der Rezension)
Kaisheim. Es war für ein gutes halbes Jahr ihr letzter Auftritt – und der lebte von der Improvisation. Christine Prayon ist hoch schwanger. Sie gibt alles, wenn sie auf der Bühne steht. Und das könnte für das Baby schon zu viel sein. So gab es auf der Kleinkunstbühne des „Thaddäus“ in Kaisheim auch eine abgespeckte Version ihres Erfolgsprogramms „Diplomanimatöse“. Jetzt macht der Shooting-Star der deutschen Kabarettszene erst einmal Pause.
Christine Prayon serviert eine packende Kabarett-Show für Herz und Auge – und sie präsentiert sich im zweiten Teil, in dem sie bislang unveröffentlichte Texte rezitierte, als nachdenkliche Zungenkünstlerin. Die Lyrikerin und Clownin – eine Jury hat sie einmal als „Rettungsschwimmerin des deutschen Humors“ tituliert – lässt sich eben in keine Schublade pressen.[...] Es gibt Kabarett, bei dem man unter Niveau lacht, das Kabarett der Christine Prayon hat einen anderen Ansatz: Es bleibt kaum Zeit zum Atmen, der Zuschauer ist hypnotisiert von ihrem Witz und ihrem gestischen und mimischen Ausdrucksreichtum.[...]
Augsburger Allgemeine, 26. Juni 2013, Helmut Bissinger
"Christine Prayon im Pantheon" (Link zum Beitrag v. Hagen Haas auf general-anzeiger-bonn.de)
Bonn-Gronau. Willkommen im Kabinett der doppelten Böden, im Irrgarten der Illusionen, im Wirbel der Demaskierungen. Willkommen im Erfolgsprogramm von Christine Prayon: "Die Diplom-Animatöse", ausgezeichnet mit Deutschem Kabarettpreis, Deutschem Kleinkunstpreis und Prix Pantheon (Jurypreis).
Die in München bei August Everding ausgebildete Schauspielerin und durch das Leben berufene Kabarettistin hat die intelligenteste, scharfsinnigste und auch witzigste Reflexion zum Thema Humor und Unterhaltung entwickelt, die derzeit im deutschsprachigen Raum zu erleben ist. Dass sich das nicht jedem Zuschauer erschließt, liegt auf der Hand.
Wenn Christine Prayon etwa ihre verschiedenen Mutationen von Entertainerinnen durchläuft, spricht aus einigen Zuschauermienen befremdete Ratlosigkeit. Gut so. Das dürfte vollkommen im Sinne dieser spannenden und enorm wandlungsfähigen Künstlerin sein. Und es überrascht keineswegs, dass zum Pausenbeginn die meisten Besucher nicht, wie sonst üblich, nach oben stürzen, in Richtung Waschraum und Theke, sondern einigermaßen paralysiert sitzen bleiben.
Es läuft also alles nach Plan. Aber die enigmatische Kabarettistin hat nicht nur einen Plan B: Als dritte und letzte Zugabe erzählt sie einen Witz zur Finanzkrise, den sie in Portugal aufgeschnappt habe. Auf Portugiesisch. Ganz flüssig und so selbstverständlich, als würden es alle verstehen. Als erzählte sie einen Tünnes-und-Schäl-Witz. Möge Christine Prayon bald, sehr bald wieder in ihrer Geburtsstadt gastieren.
General-Anzeiger Bonn, 1. Juni 2013, Hagen Haas
"Diplom-Animatöse mit Auszeichnung" (Link zum Blog des Verfassers, schreibwolff.de, des Journalisten Jan-Geert Wolff)
Mainz. [...] Wie die erfolgreichen TV-Kolleginnen Anke Engelke und Martina Hill füllt Prayon mit kraftvoller Präsenz ihre Charaktere aus – und braucht für diese Realsatire noch nicht mal Studio oder Kulisse. [...] Hier definiert eine den Begriff „Frauenkabarett“ neu – wenn sie ihn nicht per se verkörpert.
Mainzer Allgemeine, 5. Mai 2012, Jan-Geert Wolff (auch veröffentlicht auf schreibwolff.de, s.o.)
"Ach du Schreck: Eine komische Frau" Ein Christine Prayon - Portrait (Link zum Keinkunst-Online-Portal LIVE & LUSTIG)
Köln. Ihr bisheriges Leben hat mit dem des berüchtigten Freiherrn von Münchhausen eines gemeinsam: Christine Prayon musste sich selbst mehrfach am eigenen Schopf aus dem Schlamassel herausziehen. [...]
Kölner Stadtanzeiger, Februar 2012, Marianne Kolarik (auch veröffentlicht auf LIVE & LUSTIG, s.o.)
"Wir haben nichts zu verlieren": Die Schauspielerin und Kabarettistin Christine Prayon
Schwäbisches Tagblatt Tübingen, 15. Dezember 2011, Portrait von Peter Ertle
Großartiger Auftritt der "Diplom-Animatöse"
Bonn.[...] Der große Lichtblick des Abends stand somit, abgesehen von Gerburg Jahnke, mit der Bonner Multi-Künstlerin Christine Prayon auf der Bühne, die sich ganz dem avantgardistischen Stil verschrieben hat, der ihr ausgesprochen gut zu liegen scheint. Faszinierend war ihre Jonglage mit den Rollen: mal maskulin, mal elfenzart entführte sie ihre Zuschauer im ausverkauften Pantheon unter dem Motto "Die Diplom-Animatöse" in eine andere Welt, glänzte mit clownesker Mimik wie Gestik, sorgte für Staunen durch futuristische Ideen und bestach durch ihren Mut zum Experiment. Applaus!
Bonner Rundschau, 15. April 2011, Antje Stillger
Der einzige Lichtblick
Bonn.[...] Dass der Abend ("5 Frauen auf einen Streich", Pantheon) einen nicht vollkommen verzweifeln lässt, ist Christine Prayon zu verdanken: Sie ist der einzige Lichtblick. Anfangs eine hintersinnige Demaskierung im Wortsinn. Eine expressionistische Lesung von Mario-Barth-Bühnentexten in Badeanzug, mit Schwimmbrille und Badekappe, todernst und würdevoll vorgetragen. Und eine beißend gute Parodie auf das gehauchte und gewisperte Chanson-Nichts einer Carla Bruni. Erlesene Skurrilität. Davon gerne mehr.
General-Anzeiger Bonn, 15.April 2011, Hagen Haas
Im Kabarett des Wahnsinns
Horb. Es war nun wirklich kein Mainstreamkabarett[...] Diejeingen, die da waren und blieben, erlebten zwar eine eher gewöhnungsbedürftige Show, aber auch eine erstklassige Schauspielerin auf Hochtouren.[...] Der Wahnsinn regierte am Freitag im Kloster. Auch bei der eigentlichen Protagonistin des Abends, der "Diplom-Animatöse".[...] So ließ sie quasi sich selbst auf der Bühne sterben. Doch nicht ohne ihr Erbe medial zu verwalten. Dabei war nicht nur ihre Parodie auf die Umweltministerin Tanja Gönner sensationell, sie rezitierte auch noch im hoch wichtigen Tonfall Mario Barths Gelaber so als wäre es echte "Neue deutsche Lyrik".
Südwest-Presse, 28. März 2011, Volker Schmid
Brilliant & herrlich abgründig
Selten hat man es als Kritiker so leicht: Von der Überschrift bis zum Fazit, vom Anführungszeichen bis zum Komma – Christine Prayon hat vorgearbeitet und diktiert einem in Grundschulmanier den Text in den Block. „Bin ich zu schnell? Dann nochmal, zum Mitschreiben.“
Es ist nicht das erste Mal am Mittwochabend im Scharfrichterhaus Passau, dass man hinters Licht geführt wird. Dass jede Erwartungshaltung des wohlmeinenden Publikums gnadenlos an die Wand gefahren wird und die wendige „Profi-Animatöse mit Komik-Diplom“ blitzgescheit die nächste Metaebene erklimmt. Wehe dabei all jenen, die meinen, Christine Prayon durchschaut zu haben, die sich gerade gemütlich in eines der Scharfrichter-Sofas sinken lassen, genüsslich am Wein nippend und verständig lächelnd.
Denn nichts ist, wie es scheint bei der Bonner Kabarettistin, die sich selbst ebenso wie dem Publikum entlarvend den Spiegel vorhält. Es sind Prayons Sprachkunst und ihre famose Imitations-Gabe, die die Leichtigkeit des Programms ausmachen – dann, wenn sie „ohne Ellenbogen über Leichen geht“ oder frei nach Hölderlin rezitiert „Wenn da eine Träne kullert, so ist’s doch nur ein Aug, das pullert“.
Es sind die unzähligen brillanten und herrlich abgründigen Ideen, die ihre Einzigartigkeit unterstreichen – dann, wenn sie die Stimmen in ihrem Kopf aufgrund der Schizophrenie-Therapie über die unverhoffte Arbeitslosigkeit diskutieren lässt oder sie Mario- Barth’schen Dumpfsinn im Schwimmanzug todernst als moderne Lyrik präsentiert. Schließlich aber sind es die ungehemmte Präsenz von Prayon, ihre wundervolle Schauspielkunst, ihre exzessive Mimik und ihr Mut zum Durchbrechen aller Klischees, die „Die Diplom-Animatöse“ zum einzigen Genuss werden lassen. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Oder wie „La Prayon“ sagen würde: „Bilden Sie sich Ihr Vorurteil bitte selbst.“
Passauer Neue Presse, 11. März 2011, Dorothea Walchhäusl
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Foto: Matthes Schrof www.unsere-ansichtssache.com |
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Fortsetzung Pressestimmen
In keine Schublade
Comedy à la Christine Prayon zeigt ihren Biss oft erst im Nachhall. [...]
In eine Schublade pressen lässt sich das alles nicht, es ist einfach so absurd wie die zweite Zugabe, der Dialog eines Ehepaars beim Frühstück, der zwischen Zuckerschnecke und Burzibär in abgrundtiefe Bosheit abrutscht. Oder wie das Leben.
Esslinger Zeitung, 10. März 2011
'Passauer Schafrichterbeil' 2010
Christine Prayon, eine große Clownin und Lyrikerin, die eine gelungene „Entmythologisierung der Diva“ präsentierte. Selbstbewusst und ohne Angst vor Peinlichkeit spannte sie einen Bogen von Mario Barths literarischen Ergüssen bis hin zu Carla Brunis erotisch-säuselndem Gesang.
wochenblatt.de, 02.12.2010, frg/pm
Mit ihren Parodien auf den Erotik heischenden Säusel-Gesang einer Carla Bruni und mit dem skurrilen Vortrag eines Mario-Barth-Textes im Stile einer Lyriklesung zeigte Prayon den innovativsten Beitrag der sechs Finalisten.
Passauer Neue Presse, 02.12.2010, rmr
Die gebürtige Bonner Schauspielerin, die Media-Markt-Schreier Mario Barth und Hölderin zitiert, die uns mit einer schrägen Verwandlungsnummer vom Glamour-Girl zur alternden Diva "den Menschen hinter dem Menschen" zeigen will. Sie serviert eine packende Cabaret-Show für Herz und Auge.
mediendenk.de, 02.12.2010, hud
Geistreiches Kabarett
Ravensburg. Die Verwandlungs- und Imitationsfähigkeit der Christine Prayon ist beeindruckend.
Sie weckt Erwartungen und unterläuft sie, wenn sie zum Beispiel das nur allzu bekannte Freizeitgruppenlied von der Kokosnuss ankündigt. Und sich in Luft auflöst. Ist auch sie geklaut worden? Schließlich taucht sie wieder auf, nach dem Ende des Lieds: „Oh Gott, Entschuldigung, das ist mir fürchterlich peinlich. Der Techniker ist Schuld. Er muss Alkoholiker sein oder ein Praktikant.“
Christine Prayon zieht menschliche Schwächen unbarmherzig durch den Kakao, und macht das so blitzgescheit, dass man sich mit viel Vergnügen den Spiegel vorhalten lässt. Es gibt Kabarett, bei dem man unter Niveau lacht, das Kabarett der Christine Prayon ist geistreich, die zwei Stunden vergehen wie im Flug, man ist wie hypnotisiert von ihrem Witz und ihrem gestischen und mimischen Ausdrucksreichtum.
Schwäbische Zeitung, 31.12.2010, Katrin Seglitz
Christine Prayon gewinnt 6. PoKCal - Solo der Ex-"Top Sigrid" erfolgreich
Dortmund. In einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen führte die Kabarettistin Christine Prayon das Finalisten-Feld beim 6. Dortmunder Kabarett und Comedy PoKCal an. Mit ihrer dramaturgisch stimmigen Performance und voller Bühnen-Präsenz galoppierte sie am vergangenen Samstag, 8. Mai im ausverkauften Wichern-Haus davon. Auf ihrem rasanten Ritt riss die Ex-„Top Sigrid“ Publikum und Jury emotional durch alle Höhen und Tiefen mit – von ungläubiger Verwunderung über krasses Unverständnis bis zu heller Begeisterung. Jeder spürte: Hier beginnt mit authentischer Ausdrucksstärke ein Original seine innovative Kraft zu entfalten. Leichte Kost war an dieser Stelle nicht zu erwarten. […]
Die strahlende Gewinnerin aus Stuttgart Christine Prayon, der HEINZ-Herausgeber Gerhard Roßmann den Preis überreichte, ist bald wieder in der Kulturhauptstadt RUHR.2010 zu sehen. Neben dem Preis sind ihr ein Engagement im GOP Varieté Theater Essen und ein Auftritt beim Festival RuhrHochDeutsch in Dortmund sicher.
„Heinz“-Magazin Dortmund, 18.05.2010, Dagmar Tigges
Auf die Besucher wartet eine Mischung aus Kabarett und Comedy
Crailsheim. Christine Prayon stellte sich vor. Immer wieder. Als Dummchen, als coole Sonnenbrillenträgerin, als "Schizo-Tussi" und all den ihr zugehörigen multiplen Persönlichkeiten. "Der eigentliche Abend des Abends bin ich!" sagte sie gleich zu Anfang, um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen. Dass sie "saukomisch" ist, hat sie "schwarz auf weiß", aber sie will dem Zuschauer nach eigenem Bekunden auch den "Menschen hinter dem Menschen" zeigen.
Und so entführt die Künstlerin ihr Publikum mit rasanten Rollenwechseln in die wunderbare Welt der gespaltenen Persönlichkeit. Jede einzelne Person, die vor dem Publikum steht, versichert glaubwürdig und mit Inbrunst, die wahre Christine Prayon zu sein - und jeder einzelnen nimmt man das zu gerne ab. Und doch: All die Personen verselbständigen sich, und als die wahre Christine Prayon vor den Augen des Publikums das Zeitliche segnet, bleiben nur ihre vielen Persönlichkeiten übrig, die weiterhin versuchen, dem Publikum die eine wahre, echte Person nahezubringen. In der Diskussion mit sich selbst behandelt die Künstlerin sämtliche Fragen, die den Menschen von heute quälen: Wo bleibt der Erfolg? Was kann ich, und was kann ich damit anfangen? Nach welchen Regeln funktioniert das Leben? Und immer wieder die Frage: Wer bin ich? Oder: Wer will ich sein?
Mit schlechten Witzen, albernen Liedern und verdrehten Wortspielen bringt sie dem Publikum immer wieder den Aberwitz des Alltags nahe und beweist ihr Talent zur gezielten Manipulation des Zuschauers. Peinlichkeit ist dabei ein immer wiederkehrendes Element des Programms. Immer wieder werden einzelne Zuschauer in peinliche Situationen gebracht und ihrer eigenen Sprachlosigkeit ob der unmöglichen Situation überlassen.
Und doch ist jede dieser Situationen so gewählt, dass sie auch ohne den Zuschauer funktioniert, dass man sie aus der Distanz betrachten kann. Christine Prayon betont ausdrücklich: "Es ist doch nur Theater. Es ist ja nicht das wahre Leben." Diese Möglichkeit der Distanz, die sie dem Publikum anbietet, der ständige Wechsel der Perspektiven und das Angebot verschiedener Sichtweisen durch die Augen ihrer vielen Persönlichkeiten machen den Abend zum Erlebnis.
So gibt sie auch auf den Animationsgehalt der Vorstellung eine Geld-zurück-Garantie, allerdings mit der Einschränkung: "Sie müssen nur Ihre Sichtweise verändern, und schon gefällt Ihnen der Abend!" Eben alles eine Frage der Perspektive. Wer Christine Prayon nun wirklich ist, blieb bis zum Ende unklar, man weiß lediglich, was sie nicht sein will, denn das hat sie der Presse direkt diktiert: "erfrischendes nettes Frauenkabarett".
Hohenloher Tagblatt, 24.03.2010
Sie liebt es, peinliche Situationen zu provozieren: Christine Prayon zeigte ihr Solo "Die Diplom-Animatöse" im Sudhaus Tübingen. Motto: Es kommt nicht darauf an, was man nicht kann, sondern was man daraus macht.
Trash-Kultur nennt sich die rasante Bewegung in den USA, die bis zum Erbrechen auch das Comedy-Klima hierzulande bestimmt. Mario Barth artikuliert den Drang zum Schwachsinn, indem er seine öffentlichen Proll-Partys mit Chauvi-Sprüchen und Assi-Witzen garniert. Die Bonner Kabarettistin Christine Prayon spielt und imitiert Charaktere und notorische Pointenvermassler, die vor Stumpfsinn und Humorlosigkeit nur so strotzen. Ihr Kabarett ist peinlich, provozierend und gleichzeitig postmodern: Es ist eines, das die geläufige Formensprache kennt und weiterentwickelt hat.
Christine Prayon nennt sich die "einzige promovierte Diplom-Animatöse" und verwandelt Bekanntes und Vertrautes in Absurdes. Sei es, dass sie in lyrischem Tonfall aus Mario Barths Texten zitiert oder ein "verkapptes" Liebeslied das nächste jagen lässt, sei es, dass sie über den Verlust des deutschen Humors sinniert, indem sie zum Quieken komisch einen italienischen Barkeeper parodiert. Mit Witz und völlig überzeichnet mimt sie eine Schwimmerin, die sich mit zeitgenössischer Lyrik auf ihren Wettkampf vorbereitet oder nimmt die gängige Party-Sprachlosigkeit mancher Mittdreißiger aufs Korn. Das ist sinnfreier Klamauk, den sie durch dilettantische Klarinetten- und Gesangseinlagen noch auf die Spitze treibt. Eine Perücke, ein potthässliches Divenkostüm und ein verrutschter Gesichtsausdruck - mehr braucht die Diplom-Animatöse und ehemalige "Top Sigrid" nicht, um das Beste/Schlechteste aus ihrem jeweiligen Typ zu machen.
Südwest-Presse, 02.01.2010
La Prayon besitzt das Animatösen-Diplom und hat den Doktor im Fach Comedy gemacht.
In ihrem ersten Solo-Programm "Die Diplom-Animatöse", das sie im gut gefüllten Kaffeehaus Hagen zeigte, ist Christine Prayon auf der Suche nach sich selbst und widerlegt Kants angebliche Theorie, die Deutschen seien humorlos. Gleich zu Beginn findet Prayon die Nähe zum Publikum. Nach nur fünf Minuten gesteht sie den Anwesenden ihre Liebe und offenbart in ihrem Programm ihre zwiespältige Persönlichkeit in rasant wechselnden Rollenspielen. Sie ist die Vor- und zugleich Nachgruppe in einer Person, die Schüchterne, die zu Sandmännchens "Spannenlanger Hansel" singt und sich lasziv räkelt. Zwischendurch findet sie sich in ihrer eigenen Rolle wieder. Es wird immer absurder, zum Schluss ist sie sogar Nutella und imitiert Muschi, ihre Katze.
Heilbronner Stimme, 19.12.2009
Videos
"Neue Deutsche Lyrik" - Christine liest Mario B. (2009)
Kleiner Animations-Diplom-Trailer (2009)
Audios
DLF "Querköpfe" vom 23. März 2011 (54 min.)
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